Lisa Batiashvili, die ein Instrument von Guarneri spielt, gestaltete die Einleitung ungemein seelenvoll, und die technischen Schwierigkeit des folgenden Satzes inklusive der Kadenz mit beängstigender Präzision. Wie sie den Bogen führte, mit unglaublichen klanglichen Nuancen phrasierte, hatte Klasse.

Bernhard Hartmann, General-Anzeiger

Danach ging es deutlich robuster zur Sache, und zwar mit dem Violinkonzert von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Solistin war die georgische Geigerin Lisa Batiashvili, die den rauschhaften Zustand, in dem der Komponist das Werk am Genfer See niederschrieb, nachschöpferisch temperamentvoller Geste und virtuosem Zugriff erfahrbar machte.

Lisa Batiashvili, die ein Instrument von Guarneri spielt, gestaltete die Einleitung ungemein seelenvoll, und die technischen Schwierigkeit des folgenden Satzes inklusive der Kadenz mit beängstigender Präzision. Wie sie den Bogen führte, mit unglaublichen klanglichen Nuancen phrasierte, hatte Klasse. Die Romanze interpretierte sie als poetische Ruhezone, bevor sie im Finale noch einmal ihre meisterhafte Technik etwa in kompliziertesten Flageolettpassagen zur Schau stellte. Das Publikum war begeistert und erklatschte sich stehend eine Zugabe. Der Flügel zur Begleitung, an den Antonio Pappano Platz nahm, stand schon bereit. Und man kam in den Genuss eines Arrangements von Tschaikwoskys Goethe-Romanze „Nur wer die Sehnsucht kennt“.