Mit gerade einmal zwei Jahren hat Lisa Batiashvili ihre erste Geigenstunde bekommen. Als Tochter eines Geigers und einer Pianistin wuchs die Georgierin in einem hochmusikalischen Umfeld auf. 1991 flohen die Eltern vor dem georgischen Bürgerkrieg nach Deutschland. Ihre Tochter war zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt. In Hamburg meisterte sie die Aufnahmeprüfung für die Musikhochschule auf Anhieb – der Startpunkt für eine Weltkarriere. Zur Hansestadt habe sie noch immer eine besondere Verbindung, sagt Batiashvili, die heute in München lebt.

Vorfreude auf intensive Zusammenarbeit

Jetzt ist sie zurückgekehrt. Denn erstmals hat das NDR Sinfonierorchester einen “Artist in Residence” nach Hamburg eingeladen: Die Weltklasse-Geigerin wird die Musiker in der kommenden Saison begleiten. Bereits im Jahr 2012 sei die Idee entstanden, als Residenzkünstlerin nach Hamburg zu kommen, so Batiashvili. Sie habe nach der ersten Zusammenarbeit mit NDR Chefdirigent Thomas Hengelbrock so viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesehen, dass es zu einem Programm reichte. Besonders die Chemie zwischen Dirigent und Orchester sei bewundernswert, so die Geigerin. Als Residenzkünstlerin freue sie sich besonders auf die intensiven Proben mit dem Orchester. Auch eine Bindung an das Publikum zu bekommen, sei so erst möglich.

Mit drei Programmpunkten vertreten

In drei Programmpunkten wird Bathiashvilli bald im Norden zu erleben sein. Mit Thomas Hengelbrock am Pult spielt sie das Violinkonzert von Johannes Brahms. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Oboisten François Leleux, wird sie ein Konzert des französischen Komponisten Thierry Escaich uraufführen. Im Dezember ist Batiashvili außerdem in einem Kammerkonzert mit dem Sinfonieorchester zu erleben.